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Sanierung und Schutz der Talsperre Dröda

| Wassernachrichten

Aufgrund des Klimawandels wird Trinkwasser zu einem immer bedeutenderen Gut. Um die Trinkwasserversorgung im Vogtlandkreis weiterhin mit guter Qualität aufrecht zu erhalten, wurde für die Talsperre Dröda ein Sanierungskonzept und Multibarrierensystem durch die Landestalsperrenverwaltung (LTV) erstellt. Der zukunftsorientierte Schutz unserer Trinkwasserressourcen ist ein wesentlicher Beitrag für eine stabile und langfristig sichere Wasserversorgung unserer Region.

Derzeit werden ca. 26.000 Einwohner (ca. 9.000 Haushalte) mit dem Trinkwasser aus dieser Talsperre im Vogtlandkreis versorgt. Die Trinkwasserqualität soll durch die umfassende Maßnahme verbessert, schädliche Belastungen und Verunreinigungen reduziert werden.

Zum Schutz des Einzugsgebietes der Talsperre gehören ua. Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft, des Straßenbaus und der Aufforstung von Grünland. Auch die Abwasserableitung und Abwasserbehandlung im Bereich der umliegenden Trinkwasserschutzzonen wurde betrachtet. 

Baumaßnahme zur Neuordnung der Abwasserbeseitigung Ortsnetz Berglas und Überleitung nach Großzöbern

An den technischen Anlagen in Berglas und Heinersgrün besteht zwingender Handlungsbedarf.
Die bestehende Teichkläranlage liegt noch direkt neben der Trinkwasserschutzzone I.

In Abstimmung von Unterer Wasserbehörde, der LTV und dem ZWAV wurde entscheiden, das Schmutzwasser von Berglas und Heinersgrün aus dem Trinkwasserschutzgebiet II herauszuleiten. Da die Baumaßnahme sich in der Trinkwasserschutzzone II der Talsperre Dröda befindet sind entsprechende Auflagen während der Bauzeit, als auch im späteren Betrieb der Anlagen zu beachten. Es werden besondere Anforderungen an das Schmutzwasser im Ortsnetz gestellt, wie eine Leckageüberwachung. Dazu kommen Havarie- und Kontrollmaßnahmen, sowie hydrogeologische Überwachung.

Derzeit befindet sich die vorgesehene Maßnahme in Heinersgrün in der Planung und soll ab 2027 bis 2028 realisiert werden. In Berglas wird in 2025 mit dem Bau begonnen. Die Fertigstellung ist geplant bis Anfang 2027. Hierfür werden folgende Anlagen im Zuge der Maßnahme hergestellt bzw. zurück gebaut:

  • Rückbau Klärteich Berglas inkl. Entschlämmung und Verfüllung
  • Neubau Schmutzwasserkanal inkl. Hausanschlussleitungen bis zur Grundstücksgrenze
  • Neubau Schmutzwasser-Druckleitung (verschweißt und Leckage überwacht) inkl. Molchschächte im Spülbohrverfahren
  • Neubau Abwasser-Pumpstation als pneumatische Pumpstation mit Havariebehälter und Anlagenraum
  • Sanierung Regenwasserkanal
  • Neubau Regenwasserreinigungsanlage aus Stahlbetonfertigteilen
  • Neubau Regenrückhaltebecken mit ca. 100 m³ Stauvolumen
  • Sanierung Trinkwasserleitung

Im Bereich der Bautätigkeit besteht Vollsperrung des Verkehrs. Die überregionale Zufahrt wird über ländliche Wege der Gemeinde realisiert.

Die Baumaßnahmen Heinersgrün und Berglas werden mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Fördersumme beläuft sich auf 4,9 Mio. € für die gemeinsamen Maßnahmen beider Ortschaften.

 

TS Dröda, Quelle: LTV
TS Dröda, Quelle: LTV
Teichkläranlage Berglas in 2025
Teichkläranlage Berglas in 2025
Übersicht Planung Entwässerung Ortsnetz Berglas
Übersicht Planung Entwässerung Ortsnetz Berglas