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Modernisierung in Rodewisch - hin zur Autarkie

| Wassernachrichten

Bau und Betrieb von Abwasserkanälen und Kläranlagen sind mit Kosten verbunden. Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass Wasser die Grundlage unseres Lebens ist und dass die Investitionen in den Gewässerschutz das wertvolle Nass auch für künftige Generationen erhalten.

Die Generalentwässerungsplanung ist das zentrale Instrument der Siedlungsentwässerung, des Gewässerschutzes und schließlich unserer Investitionsplan. Die Situation eines Gebietes wird für einen Horizont von mehreren Jahren betrachtet, ua. für die Bereiche: Niederschlagswasser und Starkregen, Überlastung des Kanalnetzes, Betrieb von Anlagen, notwendige Sanierungen (u.a. energetisch), Schutz von oberirdischen Gewässern und Grundwasser.

Instandhaltung und notwendige Sanierungen greifen bei der Auswahl der umzusetzenden Projekte ineinander mit dem Schutz von Kanälen und Kläranlagen vor Überlastungen, bedingt durch Starkregenereignisse. Ein weiterer Aspekt sind immer strengere EU-Richtlinien im Hinblick auf den Rückgang der Umweltbelastung. Unsere Technologen betrachtet unter diesen Aspekten mehrere Varianten der Realisierung von Projekten. Im Vorlauf werden Ist- und Plan-Zustand genau analysiert, über mobile Mengenmessungen in Kanälen, Aufzeichnung von Regenereignissen, Betrachtung der Schmutzfracht im Kanalnetz, Betrachtung versiegelter Flächen, usw.

Ein großes Projekt für 2025 und 2026 ist die Sanierung und Modernisierung weiter Anlagenteile der Kläranlage Rodewisch.

Die zweitgrößte Kläranlage im Vogtland reinigt das Wasser für das gesamte Einzugsgebiet oberes Götzschtal. Sie wurde erstmals 1978-80 komplett erneuert und zuletzt in den 1990er Jahren umfangreich saniert. Die einzelnen Stationen in diesem Projekt sind:

  • Sanierung Rechengebäude inklusive neuer Aggregate, Steuerung und einer PV Anlage auf dem Dach des Gebäudes mit dem Ziel der energetischen Autarkie der Anlage bis 2027. Der Rechen sammelt als Startpunkt der Reinigung auf einer Kläranlage grobe Stoffe und für Aggregate teils gefährliche Fracht aus dem Wasser und ist somit ein Herzstück der Anlage.
  • Umbau der Schlammentwässerung zur Reduzierung von Wartungsarbeiten, Verschleiß und Energieverbrauch; was somit der Kostenreduzierung dient.
  • Modernisierung der Gasaufbereitung (ua. durch Aktivkohlefilter) um die Qualität des aus dem Klärschlamm gewonnen Gases zu erhöhen. So kann einem erhöhten Verschleiß der Motoren im BHKW entgegenwirkt werden.
  • Ertüchtigung der BHKWs ab 2026 zur Generierung eines höheren Wirkungsgrades. Unter anderem werden Aggregate wie Motoren und Heizungsanlage ausgetauscht. Bereits in 2025 konnten 60-70% der für den Betrieb der Kläranlage benötigten Energie aus dem BHKW gewonnen werden. Mit der Sanierung kommen wir dem Ziel der energetischen Autarkie ein gutes Stück näher.

Weitere Einblicke zur Kläranlage Rodewisch finden Sie auch hier:

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