Wissenslexikon
Von A wie Absatzbecken bis Z wie Zweckverband
Wissenswertes zu ihrem Wasser in unserem Wissenslexikon - Fachbegriffe verständlich erklärt.
Abbau
Zerlegung von organischen Inhaltsstoffen im Wasser oder Abwasser durch einen physikalischen, chemischen oder biochemischen Vorgang.
Abflusslose Grube
Sammelbehälter für Fäkalien und häusliche Abwasser für Grundstücke ohne Kanalanschluss, der über Schlammsaugwagen (LKW mit Tank und Pumpe) geleert wird.
Absetzbecken
Anlage zum Abscheiden von ungelösten Stoffen durch Sedimentation aus dem Wasser.
Abwasser
Durch Gebrauch in seinen natürlichen Eigenschaften verändertes Wasser. Dazu gehört auch das aus bebauten Gebieten in die Kanalisation gelangte Niederschlagswasser.
Man unterscheidet z. B. Schmutzwasser, Regenwasser, Wasser, bei reichlichem Nahrungsangebot (Stickstoff, Phosphor) kann es zum Massenwachstum kommen.
anaerob
Bezeichnung für die Lebensweise von Organismen, die zum Leben keinen freien Sauerstoff benötigen, und von chemischen Reaktionen, die unter Ausschluss von Sauerstoff ablaufen.
Aqua
Lateinisch für Wasser.
Aqualino
Maskottchen der Gemeinschaftsaktion "Klarheit ohne Wenn und Aber ®" der Wasserver- und Abwasserentsorger im Regierungsbezirk Chemnitz auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit.
Armaturen
Sammelbegriff für die in einem Rohrnetz zum Öffnen und Schließen notwendigen Anlageteile.
Bakterien
Mikroorganismen, mit großer Bedeutung für die Selbstreinigung in Gewässern und die biologische Abwasserreinigung in Kläranlagen.
Belebtschlamm
Aus ein- und mehrzelligen Kleinlebewesen (z. B. Bakterien, Pilze) bestehender Schlamm im Belebungsbecken einer Kläranlage. Die im B. vorhandenen Kleinlebewesen bauen die im Abwasser vorhandenen organischen Substanzen für ihren Stoffwechsel ab.
Belebungsbecken
Anlage für das Belebungsverfahren.
Belebungsverfahren (früher Belebtschlammverfahren)
Verfahren zur biologischen Abwasserreinigung, bei dem die abbaubaren organischen Inhaltsstoffe eines Abwassers durch aerobe oder anaerobe Mikroorganismen (Belebtschlamm) ganz oder teilweise abgebaut bzw. mineralisiert werden. Anwendung erfolgt in Becken mit künstlichem Lufteintrag (Belüftung); konzentrierte Nachbildung der natürlichen Selbstreinigung in Flüssen auf engem Raum. Belebungsanlagen bestehen aus Belebungsbecken und Nachklärbecken.
Belüftung
Lufteintrag in das Wasser zum Zweck des Gasaustausches zwischen Wasser und Luft (Einbringung von Sauerstoff und gegebenenfalls Entfernen gelöster Gase).
Betriebswasser (auch Brauchwasser)
Wasser, das gewerblichen, industriellen, landwirtschaftlichen oder ähnlichen Zwecken dient, ohne dass i. Allg. Trinkwasserqualität verlangt wird. Eine Ausnahme ist beispielsweise B. für Lebensmittelbetriebe, das Trinkwasserqualität aufweisen muss.
Biomasse
Gesamtheit der lebenden Organismen, bezogen auf eine bestimmte Volumen- oder Flächeneinheit.
Brauchwasser
Anderes Wort für Betriebswasser.
Brunnen
Anlage zur Gewinnung oder Beobachtung des Grundwassers und Uferfiltrat. Unterscheidung erfolgt nach ihrer Herstellungsart: Horizontal- und Vertikalbrunnen.
BSB5
Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von fünf Tagen; Menge an Sauerstoff, die beim Abbau (Veratmung) der organischen Wasserinhaltsstoffe durch Mikroorganismen verbraucht wird; Maß für die biologisch abbaubare Verschmutzung (Vergleiche auch CSB).
Calcium
In reinem Zustand ein silberweißes zähes Metall. Calciumverbindungen finden sich im Kalk, aber auch in Knochen und Zähnen.
Calciumcarbonat
Weißer Kalkstein, kommt im Wasser vorwiegend als gelöstes Calciumhydrogencarbonat vor, das mit Magnesiumcarbonat die Wasserhärte bildet.
Chemische Abwasserreinigung
Reinigung des Abwassers mit Chemikalien (Flockungs- und Fällmittel) zur Entfernung von Abwasserinhaltsstoffen (z. B. Phosphate) und zur Neutralisation saurer oder basischer Abwässer.
Chemische Behandlung des Trinkwassers
Zugabe bzw. Anwendung zugelassener chemischer Produkte z. B. zur Aufhärtung, Reinigung oder Desinfektion von Trinkwasser.
Chlor
Gasförmiges Element, das zur Desinfektion des Trinkwassers eingesetzt wird. Weitere Chlorverbindungen, wie zum Beispiel Chlordioxyd werden auch bei der Entkeimung (Desinfektion) von Trinkwasser verwendet. Chlor in der Trinkwasseraufbereitung verliert zugunsten anderer Desinfektionsverfahren (z. B. UV-Bestrahlung) an Bedeutung.
Containerkläranlage
Kleinkläranlage als Übergangslösung bei der Abwasserreinigung.
CSB
Chemischer Sauerstoffbedarf; Menge an Sauerstoff, die durch Oxidation der Wasserinhaltsstoffe durch ein chemisches Oxidationsmittel verbraucht wird; Maß für gesamte Verschmutzung (Vergleiche BSB5).
Desinfektion
Abtöten von Erregern übertragbarer Krankheiten. Bei der Trinkwasseraufbereitung erfolgt die D. u. a. mit Hilfe von Chlordioxid, Chlorgas, Ozon oder UV-Licht.
Drainage
System zur Entwässerung einer Fläche.
Dritte Reinigungsstufe
Verfahren, das zusätzlich zur mechanischen (Erste Reinigungsstufe) und biologischen (Zweite Reinigungsstufe) Abwasserreinigung eingesetzt wird. Durch den Einsatz von Chemikalien werden weitere Stoffe wie Phosphate und Schwermetalle gefällt, geflockt und aus dem Wasser entfernt.
Druckentwässerung
Abtransport von Abwasser aus tiefliegenden Gebäuden oder Baugebieten mit Hilfe einer Pumpe.
Druckerhöhungsanlage
Teil einer Wasserversorgungsanlage (Pumpstation), welche meist mit einem Druckwindwechsel (Druckbehälter) zusammenwirkt, und der Druckerhöhung in der Rohrleitung auch in Gebäuden dient.
Eigenwasserversorgung
Dezentrale, nicht öffentliche Wasserversorgung, z. B. über Brunnen auf dem eigenen Grundstück.
Einwohnergleichwert (EGW)
Maßzahl, mit der die Belastung industrieller Abwässer durch biochemisch abbaubare Stoffe mit der Größe der Verschmutzung verglichen wird, die ein Einwohner pro Tag mit häuslichem Abwasser verursacht.
Einzugsgebiet
- Geographisch: Die Landfläche, von der Wasser in einen bestimmten Fluss, See oder in eine Talsperre abfließt.
- Rechtlich: versorgungsgebiet eines Wasserver- und Abwasserentsorgers.
- Zuflussbereich einer Kläranlage (Abwasser)
Eisen
Metall, kommt im Wasser in verschiedenen Oxidationsstufen und Verbindungen vor und ist so mehr oder weniger löslich. Eisenhaltiges Wasser kann bei Luftzufuhr Wasserleitungen zusetzten, ist maßgeblich an der Eutrophierung beteiligt.
Enteisenung
Entfernung störender Eisenionen aus dem Rohwasser. E. erfordert bei der Trinkwasseraufbereitung Oxidation und Filtration.
Enthärtung
Verfahren, durch das Calcium- und Magnesiumionen aus zu hartem Wasser durch Fällung oder Ionenaustausch entfernt werden. Eine Teilenthärtung seitens des Wasserwerkes wird nur dann durchgeführt, wenn die Härte des Rohwassers zu erheblicher Kalkablagerung im Leitungsnetz führen würde.
Entkeimung
Entsäuerung
Verfahren bei der Trinkwasseraufbereitung zur Korrektur und Stabilisierung des pH-Wertes bei aggressivem Rohwasser, z. B. durch Belüftung, Filtration oder mit Hilfe von Calciumcarbonat.
Erdalkalien
Im Wasser lösliche Oxide der Erdalkalimetalle (z. B. Calcium- und Magnesiumionen), die die Wasserhärte ausmachen.
Eutrophierung
Massenentwicklung von Algen im Wasser durch überhöhte Nährstoffzufuhr, vor allem Phosphate; führt zu geringen Sichttiefen in Gewässern sowie starken Sauerstoffschwankungen (Gefahr von Fischsterben).
Fäkalien
Ursprünglich die als Kot-Harn-Gemisch anfallenden, in abflusslosen Gruben (Trockentoiletten) gesammelten unverdaulichen Teile der Nahrung.
Fäkalschlamm
Anteil des Abwassers, der in einer Grundstückskläranlage zurückgehalten wird; kein durch Belüftung stabilisierter Schlamm.
Fällung
Lösliche Stoffe werden mit Hilfe von chemischen Reaktionen in unlösliche überführt. Verfahren, das bei der Trinkwasseraufbereitung oder Abwasserreinigung der Enthärtung oder Eliminierung von Phosphat dient.
Filtration
Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung und Abwasserreinigung, durch welches ungelöste und z. T. auch gelöste Inhaltsstoffe aus dem Wasser entfernt werden. Als Filtermaterial werden z. B. Quarzsand oder Aktivkohle verwendet.
Flockung
Verfahren der Trinkwasseraufbereitung und Abwasserreinigung zur Reduzierung vorhandener Trübungen, bei dem unlösliche Stoffe aus dem Wasser in Form von voluminösen Teilchen (Flocken) mittels Zugabe von Flockungsmittel bzw. -hilfsmitteln ausgeschieden werden.
Fremdwasser
In die Kanalisation durch ein undichtes Rohrnetz eindringendes Grundwasser, durch fehlerhaft angeschlossene Grundstücksentwässerungen eingeleitetes Wasser sowie das einem Schmutzwassernetz zufließende Oberflächenwasser (auch Drainagewasser).
Gewässerbeschaffenheit
Durch physikalische, chemische und biologische Kenngrößen sowie beschreibende Begriffe wertneutral angegebene Eigenschaften eines Gewässers (Einteilung in Klassen I bis IV).
Grenzwerte
Gesetzlich vorgeschriebene Werte, deren Überschreitung Schäden nach sich ziehen können bzw. nachteilige Auswirkungen befürchten lassen. So enthält z. B. die Trinkwasserverordnung G. für chemische Stoffe und Mikroorganismen.
Grenzüberschreitung
Im Ergebnis einer Untersuchung festgestellte Abweichung von Grenzwerten.
Grundstücksentwässerung
Schließt die gesamten Einrichtungen eines Grundstücks ein, die dem Sammeln, Ableiten, Beseitigen und Behandeln von Abwasser dienen.
Grundstückskläranlage
Anlage zur Behandlung von Abwasser (Kleinkläranlage), die sich auf einem Grundstück befindet, das nicht an die zentrale Abwasserbeseitigung angeschlossen ist.
Grundwasser
Unterirdisches Wasser, das Hohlräume der Erdrinde zusammenhängend ausfüllt und sich unter dem Einfluss der Schwerkraft bewegt. G. ist ein Teil des natürlichen Wasserkreislaufes.
Härte
Siehe Wasserhärte.
Hausanschluss
Anschluss des Grundstücks an das Ortsnetz durch Einbau von Formstücken oder Anbohren der Versorgungsleitung. Zum H. gehört der Hauswasserzähler.
Hausbrunnen
Siehe Eigenwasserversorgung.
Hauswasserzähler
Geeichtes Messgerät zur Volumenstrommessung bei der Abgabe von Wasser aus dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz an einen Abnehmer.
Hochbehälter
Stehen auf einem geografisch hohen Punkt in oder an einem Wasserversorgungsgebiet und bestimmen den Druck im dazugehörigen Rohrnetz. In ihrer Funktion als Speicher gewährleisten sie den Ausgleich von Schwankungen im Trinkwasserverbrauch. Letztendlich tragen sie zur Versorgungssicherheit bei. In Gebieten ohne Höhenlagen übernehmen Wassertürme diese Aufgabe.
Horizontalbrunnen
Besteht aus einem bis zur wasserführenden Schicht reichenden geschlossenen Rohr oder Schacht, an dessen Ende horizontal verlegte gelochte Filterrohre das Wasser aufnehmen.
Hydrant
Entnahmestelle von Wasser aus Wasserrohrnetz.
Infiltration
Eindringen, Einsickern (z. B. Eindringen von Oberflächenwasser in den Boden).
Inliner
Flexibles Rohr, das in ein vorhandenes Rohr eingezogen wird.
Inlineverfahren
Rohrsanierung mit einem Inliner.
Ionenaustauscher
Anlagen mit organischen oder anorganischen Substanzen, mit deren Hilfe bestimmte Anionen und Kationen aus dem Wasser entfernt werden können (Enthärtung).
Juraperle
Kalkstein in verschiedenen Körnungen, der zur Entsäuerung von Trinkwasser genutzt wird.
Kalk
Calciumverbindung, die in der Natur aufgrund tierischer und mineralischer Ablagerung (z. B. als Kalkstein) in Muschelschalen und Kreide vorkommt.
Kalkablagerung
Aus dem Wasser in Rohren und Anlagen abgelagerte Calcium- und Magnesiumverbindungen.
Kanal
- Künstlicher, offener oder überdeckter Wasserlauf zum Be- bzw. Entwässern. Die Wasserbewegung erfolgt durch natürliches Gefälle mit freiem Wasserspiegel.
- Künstliche Verbindung zwischen zwei Flüssen, Seen oder Meeren als Wasserstraße für Binnen- oder Seeschiffe.
Kanalisation
Leitungsnetz zur Entwässerung; dient der Erfassung und Ableitung von Schmutzwasser aus Haushalten, Industrie- und Gewerbebetrieben und von Niederschlagswasser.
Kläranlage (Abwasserbehandlungsanlage)
Einrichtung zur Reinigung von Industrie- und Haushaltsabwässern. Je nach Abwasserbeschaffenheit, Konstruktion und Leistungsfähigkeit der K. erfolgt die Abwasserreinigung in drei Stufen:
- Mechanisch (Rechen, Sieb, Sandfang, Absetzbecken),
- Biologisch (durch Mikroorganismen, im Tropfkörper- oder Belebungsverfahren) und
- Chemisch (Fällung, Flockung, Ionenaustauschverfahren).
Klärschlamm
In einer Kläranlage aus dem Abwasser abgetrennte wasserhaltige Feststoffe mineralischer und organischer Art, ausgenommen Rechen-, Sieb- und Sandfanggut.
Kohlensäure
Schwache Säure, die in geringen Mengen durch Lösen von Kohlenstoffdioxid in Wasser entsteht.
Kohlenstoffdioxid
Farbloses und schwach säuerlich schmeckendes Gas, das Bestandteil der Luft ist und durch Verbrennung von Kohlenstoff entsteht. In Wasser löst es sich zu Kohlensäure und ist Bestandteil von sprudelnden Getränken.
Korrosion
Unerwünschte biologische, chemische, biochemische oder elektrochemische Veränderung (Zerstörung) von Materialoberflächen mit einhergehender Verringerung des Materials. Der häufigste Fall von K. ist die Rostbildung.
Leitungsnetz (Rohrnetz)
Summe aller Leitungen, die der Ver- und Entsorgung eines bebauten Gebietes dienen (Gas-, Wasser-, Abwasserleitungen usw.).
Magnesium
Silberweißes Element der Erdalkali; ein Leichtmetall, das für Menschen, Tiere und Pflanzeneinen lebenswichtigen Mineralstoff darstellt.
Manometer
Gerät zum Messen und Anzeigen von Drücken.
Mineralstoffe
Lebensnotwendige anorganische Salze, wie Natrium, Calcium, Chlorid, Magnesium und Eisen, die zu den Nährstoffen gehören.
Mischkanalisation
Im Unterschied zur Trennkanalisation werden bei der M. Niederschlags- und Schmutzwasser gemeinsam abgeleitet.
Mischsystem
Kanalnetz, das als Mischkanalisation betrieben wird.
Mischwasser
Mischung von Wasser unterschiedlicher Herkunft in einer Wasserversorgung. Bei der Abwasserbeseitigung wird als M. das Abwasser der Mischkanalisation einschließlich evtl. Fremdwasser bezeichnet.
Nachklärbecken
Das mechanisch-biologisch gereinigte Abwasser wird vom Belebtschlamm getrennt. Die Arbeitsweise erfolgt physikalisch, analog dem Verfahren im Vorklärbecken.
Nachklärung
Letzter Teil der aus Vorklärung (mechanische Stufe), Belebungsbecken oder Tropfkörper bestehenden biologischen Abwasserreinigung. Hier erfolgt die Trennung des gereinigten Abwassers von den am Reinigungsprozess beteiligten biologischen Schlämmen.
Nährstoffe
Substanzen, die das Wachstum von Organismen gewährleisten. Im Gewässerökosystem sind das vor allem Phosphor und Stickstoff. Im Wasser gelöste N. bestimmen maßgeblich die Gewässerfruchtbarkeit. Aus dem Abwasser sind sie nach den gesetzlichen Vorschriften zu entfernen, um eine Überdüngung der Gewässer zu vermeiden.
Niederschlag
Im meteorologischen Sinne das aus der Luft infolge von Verdichtung und Abkühlung des vorhandenen Wasserdampfes ausgeschiedene Wasser in Form von Regen, Hagel, Schnee, Nebel, Tau und Reif.
Oberflächenwasser
Wasser aus natürlichen oder künstlichen oberirdischen Gewässern (Fluss-, See- und Talsperrenwasser), das auch Rohstoff für die Trinkwassergewinnung sein kann. Als O. wird ebenfalls das von befestigten Flächen abfließende Niederschlagswasser bezeichnet.
Oberflurhydrant
Oberirdische Ausführung eines Hydranten.
Oxidation
Chemische Reaktion von Elementen oder Verbindungen im Normalfall mit Sauerstoff. Chemische Stoffe, die andere Stoffe oxidieren können, nennt man Oxidationsmittel (z. B. Sauerstoff, Ozon, Chlor). Bei der Trinkwasseraufbereitung dient die O. auch zur Entfernung von Krankheitserregern (Desinfektion).
Ozon
Energiereichem modifizierte Form des Sauerstoffs; wird als starkes Oxidationsmittel bei der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt.
Pflanzenkläranlage
Abwasserreinigung in Funktion einer biologischen Kläranlage, wobei das Abwasser einen mit Pflanzen (vorzugsweise Sumpfpflanzen) bewachsenen Boden- oder Wasserkörper durchströmt.
Phosphat
Salz der Phosphorsäure. P. findet sich in Dünger, Wasch- und Reinigungsmitteln; wichtiger Nährstoff für Pflanzen, fördert in Gewässern das Algenwachstum (Eutrophierung).
Phosphor
Nährstoff, der die Eutrophierung von Gewässern steuert. P. ist dort natürlicherweise limitiert, kann aber über ungereinigtes kommunales Abwasser oder landwirtschaftliche Einträge (Gülle) zusätzlich in Gewässer gelangen und für einen Nährstoffüberschuss sorgen.
pH-Wert
Maßzahl für die in wässrigen Lösungen enthaltene Wasserstoffionenkonzentration und damit Maß für die saure, neutrale oder basische Reaktion einer Lösung. Reines Wasser hat den pH-Wert 7 (Neutralpunkt); je kleiner der pH-Wert, umso saurer ist die Lösung. Bei höheren Werten zeigt das Wasser basisches Verhalten. Die pH-Wert-Skala reicht von 0 is 14.
Plankton
Gesamtheit der pflanzlichen und tierischen Kleinlebewesen der Freiwasserzone von Gewässern; mikroskopisch kleine Organismen, die im Freiwasser leben und sich nicht der Strömung widersetzen können.
Pumpe
Arbeitsmaschine zur Förderung von reinen und verschmutzten Flüssigkeiten, Dickstoffen, Suspensionen und Flüssigkeits-Gas-Gemischen, wobei mechanische Energie in hydraulische umgewandelt wird.
Quelle
Örtlich begrenzter natürlicher Austritt von unterirdischem Wasser oder gasförmigen Stoffen an der Erdoberfläche.
Quellwasser
Natürliches Grundwasser
Rechen
Technische Vorrichtung, die bei der Wasseraufbereitung und der Abwasserreinigung zur Entfernung von Grobstoffen dient. R. bestehen aus parallel angeordneten Metallstäben, die in den Flüssigkeitsstrom eingesetzt sind und meist maschinell gereinigt werden. Man unterscheidet Grob-, Mittel- und Feinrechen, Stab- und Bogenrechen, Greifer-, Harken-, Kletter-, und Gegenstromrechen.
Regenwasser
Niederschlag, der nicht nur Verunreinigungen aus der Luft aufnimmt sondern auch von Oberflächen (z.B. Gebäuden, Fahrzeugen, Straßen usw.) und diese in den Vorfluter oder ins Grundwasser leitet. Abgeleitetes R. ist Abwasser.
Rohrnetz
Sammelbegriff für das Leitungsnetz einer Wasserversorgungsanlage oder Abwasseranlage (Kanalnetz).
Rohwasser
Unbehandeltes Wasser, das einer Wasseraufbereitungsanlage zufließt.
Salze
Stoffe, die durch Reaktion von Säuren mit Basen (Laugen) entstehen.
Salzwasser
Meerwasser oder Wasser der Salzseen, das im Gegensatz zum Süßwasser für den menschlichen Genuss nicht geeignet ist, da es hohe Konzentration gelöster Salze enthält.
Sammelgrube
Siehe Abflusslose Grube.
Sandfang
Bestandteil einer Kläranlage zur mechanischen Abwasserbehandlung zum Zurückhalten sedimentierbarer, mineralischer Feststoffe, deren Kenngröße größer als 0,1 mm ist. Der S. lässt das Abwasser langsamer fließen, wodurch schwere Stoffe wie Sandpartikel und Kies absinken. Durch Belüftungsaggregate kann Druckluft eingetragen werden, die eine Wasserwalze erzeugt. In der so entstehenden Strömung sinken mineralische Bestandteile bleiben in Schwebe. Gleichzeitig treiben Fette und Leichtstoffe mit der Luft auf, werden in einer seitlich angeordneten Rinne (Fettfang) gesammelt und entfernt.
Sauerstoffgehalt
Anteil des Sauerstoffs im Wasser. Sauerstoff ist im Wasser nur in bestimmter Menge lösbar, die u.a. von der Menge der gelösten Mineralien und der Wassertemperatur abhängt. Bei zunehmender Wassertemperatur nimmt der Sauerstoffgehalt ab.
Schlammentwässerung
Entzug des Haft- und Kapillarwassers aus Klärschlamm durch natürliche Versickerung und Verdunstung auf Trockenbeeten, in Schlammbecken oder mittels künstlicher Verfahren bis zum Erreichen eines stichfesten Zustandes.
Schlammfaulraum
Behälter oder Becken zur anaeroben Schlammstabilisierung in der Abwasserbehandlung.
Schlammstabilisierung
Verminderung der organischen Belastung des Klärschlammes, so dass das Endprodukt (erdig und geruchsarm) weiterverwendet werden kann.
Schmutzwasser
Durch Gebrauch von Wasser, wie häusliches, gewerbliches, industrielles, landwirtschaftliches Abwasser sowie Niederschlagswasser aus Wohngebieten.
Sedimentation
Absetzung/Ablagerung von festen Wasserinhaltssoffen.
Sickerfläche
Abgegrenzte Fläche, auf der das Sickerwasser ausgebracht wird.
Sickerwasser
Das in den Untergrund versickernde Wasser (Niederschläge, Gewässer). Die im Bereich des S. vorhandenen Gesteinszonen bestimmen maßgeblich die Wasserqualität des Grundwassers.
Standrohr
Armatur, die auf einen Unterflurhydranten aufgesetzt wird, um Wasser zu entnehmen.
Stauanlage
Einrichtungen zur Erzeugung eines Staues in einem Gewässer. Große S. sind Talsperren, Wehre oder auch Bauteile von Wasserkraftwerken und Schleusen.
Suspension
Flüssigkeit, in der feinkörnige Festkörper aufgeschlämmt sind.
Süßwasser
Wasser der Binnengewässer mit einem Gehalt an anorganischen Salzen unter 0,02 Massenprozent. Zum S. gehört auch das Wasser in der Atmosphäre. Die gesamte Süßwassermenge beträgt nur etwa 2,8 % der Gesamtwassermenge der Erde.
"Tag des Wassers"
Von der UNO weltweit proklamierter Tag (22. März), um auf Fragen und Probleme zum Thema Wasser aufmerksam zumachen.
Talsperre
Feste Stauanlage im Tal eines Wasserlaufes, die über den Querschnitt eines Wasserlaufes hinaus den Talquerschnitt ganz oder teilweise abschließt und einen Stauraum bildet. Bestandteile der T. sind Absperrbauwerk, Stauraum und Betriebsanlagen.
Trennkanalisation
Schmutz- und Niederschlagswasser werden im Gegensatz zur Mischkanalisation getrennt abgeleitet, wobei das Regenwasser direkt in ein Gewässer eingeleitet werden kann.
Trinkwasser
Für den menschlichen Genuss und Gebrauch geeignetes Wasser, das bestimmte in Gesetzen und anderen Rechtsnormen festgelegten Güteeigenschaften erfüllen muss (Trinkwasserverordnung). Die Grundanforderungen an einwandfreies T. bei lebenslangem Genuss sind: frei von Krankheitserregern, keine gesundheitsschädigenden Eigenschaften, keimarm, farblos, kühl, geschmacklich einwandfrei und geringer Gehalt an gelösten Stoffen.
Trinkwasseraufbereitung
Oberbegriff für Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasserbeschaffenheit. T. ist die in verschiedenen Prozessen ablaufende Behandlung des Rohwassers mit physikalischen, chemischen und biologischen Wirkungsmechanismen, um seine Beschaffenheit dem jeweiligen Verwendungszweck anzupassen. Zur T. zählen u.a. Filtration, Oxidation (z. B. Enteisenung), Enthärtung, Sedimentation, Entkeimung und Sterilisation.
Trinkwasserqualität
Wird durch die Trinkwasserverordnung geregelt. Danach ist es verboten und strafbar, Trinkwasser so zu gewinnen, herzustellen und zuzubereiten, dass dessen Genuss die menschliche Gesundheit zu schädigen geeignet ist
Trinkwasserverordnung
Erlassene Verordnung über Trinkwasser und Wasser für Lebensmittelbetriebe.
Sie enthält u. a.:
- Bestimmungen über die Beschaffenheit des Trinkwassers
- Pflichten des Unternehmens oder sonstiger Betreiber einer Wasserversorgungsanlage
- Maßnahmen zur Überwachung durch das Gesundheitsamt
- Grenzwerte für physikalische, chemische und mikrobiologische Parameter
- Angaben über chemische und bakteriologische Untersuchungsverfahren
- Angaben über Art und Häufigkeit von Wasseruntersuchungen
Trinkwasserzweckverband
Siehe Zweckverband.
Trübung
Verringerung der Lichtdurchlässigkeit. Im Grund- und Quellwasser entstehen T. durch organische und anorganische Schwebstoffe sowie durch lebende organische Stoffe (z. B. Plankton).
Trockenbeet
Fläche auf dem Gelände einer Kläranlage, auf welche Klärschlamm nach der Schlammstabilisierung zur natürlichen Entwässerung aufgebracht wird. Es ist eine veraltete Bezeichnung für Schlammentwässerungsplätze.
Tropfkörper
Anlagenteil zur biologischen Abwasserreinigung: Abwasser rieselt durch einen mit groben Füllstoffen aus Schlacke, Gesteinsmaterial oder Kunststoffen gefüllten Behälter.
Uferfiltrat (-förderung)
Wasser, das aus einem oberirdischen Gewässer auf natürlichem Weg oder künstlichen Wege durch das Ufer oder die Sohle in den Untergrund eindringt und zu Grundwasser wird.
Unterflurhydrant
Der am häufigsten in einem Wasserversorgungsnetz eingesetzte Hydrant, da er nicht den Straßenverkehr behindert. Er sitzt direkt oben auf der Rohrleitung und schließt bündig mit der Geländeoberkante ab. Zur Wasserentnahme muss als Hilfsmittel ein Standrohr aufgesetzt werden.
Versorgungsdruck
Druck des Wassers im Rohrnetz, der sich der Höhenlage des Trinkwasserbehälters oder der Einstellung einer Druckerhöhungsanlage bzw. eines Druckminderers ergibt. Für die Deckung des üblichen Bedarfs (z. B. für ein Gebäude mit Keller-, Erd- und einem Obergeschoss) ist ein Versorgungsdruck von 2,5 bar, gemessen unmittelbar vor dem Hauswasserzähler im Keller, ausreichend.
Vertikalbrunnen
Besteht aus einem senkrechten Rohr, das nur im Bereich einer wasserführenden Schicht gelocht und mit Kies umhüllt ist.
Vorfluter
Gewässer, das Wasser und Abwasser (gereinigt oder ungereinigt) aufnimmt und weiterleitet.
Vorklärbecken
Trennt langsamer sinkende Feststoffe, die im Sandfang nicht entfernt werden, vom durchfließenden Wasser. Diese Stoffe, auch Primärschlamm genannt, sammeln sich am Beckengrund werden mittels eines kontinuierlich laufenden Bandräumers in den Schlammtrichter geschoben.
Wasser (Wasserstoffdioxid)
In reiner Form geruchs- und geschmacksfreie, in dünnen Schichten farblose Flüssigkeit. In Schichten über 5 m Dicke himmelblau scheinend. W. kommt in flüssigem und festem (Eis) Zustand in der Natur vor, gasförmig in der Atmosphäre, die bis 4% Wasserdampf enthalten kann. W. ist für lebende Organismen unentbehrlich. Menschen und höhere Tiere enthalten 60 bis 75%, Pflanzen bis zu 95% Wasser, welches bei ihnen als Lösungs-, Quell-, Transport- und Wärmeregulierungsmittel, als chemische Reagens uns für grüne Pflanzen als Ausgangsstoff wirkt der Fotosynthese und auch als Nährstoff wirkt. Die Wassermengen der Erde sind im Wesentlichen konstant. Sie befinden sich vornehmlich in Meeren und im Polareis. Etwa 2,2% der Gesamtwassermenge ist chemisch gebunden.
Das W. bedeckt 71% der Erdoberfläche und unterliegt dem Wasserkreislauf, bei dem die Umsetzzeiten des W. sehr unterschiedlich sind.
Wassergewinnung
Sammelbegriff für die Gewinnung von Oberflächen- und Grundwasser zum Zwecke der Nutzung als Trink- oder Brauchwasser.
Wasserhärte
Bei der W. wird unterschieden zwischen der durch Calcium- und Magnesiumsalze der Kohlensäure hervorgerufenen Karbonathärte und der durch die anderen Calcium- und Magnesiumsalze hervorgerufenen Nichtkarbonathärte. Die Summe dieser beiden ergibt die in Millimol je Liter (mmol/l) ausgedrückte Gesamthärte, die in drei Härtebereiche eingeteilt wird ("Waschmittelgesetz").
Wasserkreislauf (natürlicher)
Ständige Zustands- und Ortsveränderung des Wassers; wird bewirkt durch die Sonneneinstrahlung und die Schwerkraft der Erde.
Wasserrecht
Alle wasserwirtschaftlichen Regelungen, die sich aus der Nutzung, dem Schutz, der Bewirtschaftung des Wassers und der Instandhaltung der Gewässer sowie dem Schutz vor Hochwassergefahren ergeben. Das W. regelt das Verhältnis aller an der Nutzung des Wassers Beteiligten untereinander und zum Staat. Es dient der praktischen Durchführung der komplexen Aufgaben der Wasserwirtschaft. Öffentliches Recht und Privatrecht, Verwaltungs-, Zivil- und Strafrecht greifen hier, wie kaum auf einem anderen Gebiet, ineinander.
Wasserspeicher
Vorratsbehälter für Wasser zum Ausgleich von Zufluss-, Abfluss-, Beschaffenheits- und Bedarfsschwankungen. Beispiele für W. sind Talsperren, Wehre, Rückhaltebecken sowie Erdhochbehälter und Wassertürme.
Wasserspiegel
Ausdruck für die Trennfläche zwischen einem Gewässer und der Atmosphäre. Als glatte, horizontale Fläche in der Natur ist diese durch Wirkung der Turbulenzen beim Fließen und durch Windeinwirkung meist nicht vorhanden.
Wasserturm
Dient der Wasserspeicherung und zur Sicherung des Versorgungsdruckes.
Wasserversorgung
Bereitstellung von Trinkwasser zu jedem Zeitpunkt in ausreichender Menge, Güte und mit ausreichendem Druck für alle Verbraucher.
Wasserverbrauch
Die tatsächliche abgegebene Wassermenge an einen Verbraucher.
Wasserverlust
Die Differenz zwischen der in das Rohrnetz eingespeisten Wassermenge und der an den Verbraucher abgegebenen Wassermenge.
Wasserversorgungsgebiet
Gebiet, in dem ein Wasserversorgungsunternehmen Wasser verteilt (z. B. Stadt, Gemeinde, Ortsteil).
Wasserwerk
Betriebseinheit, die aus Anlagen zur Wassergewinnung, -aufbereitung, -förderung und -speicherung bestehen kann.
Wasserzähler (veraltet auch Wasseruhr)
Siehe Hauswasserzähler.
Zentralkläranlage
Kläranlage, in der alle in dem jeweiligen Gebiet anfallenden Abwässer gereinigt werden, bevor sie dem Vorfluter zugeleitet werden. Vor der Zuleitung zur Z. sind spezielle Abwässer am Ort ihrer Entstehung durch Abwasservorbehandlung vorzureinigen.
Zweckverband
Der Zusammenschluss auf kommunaler Ebene (in der Regel) von Gemeinden, aber auch Landkreisen und Bezirken zur Erfüllung spezieller Aufgaben, z. B. Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.