Verbandsphilosophie
Der Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland (ZWAV) ist ein Zusammenschluss von 37 vogtländischen Städten und Gemeinden, um gemeinsam die Aufgaben der Wasserver- und Abwasserentsorgung, die vom Gesetzgeber den Kommunen übertragen wurden, zu erfüllen. Dabei erfolgte folgende Aufgabenübertragung:
- Wasserversorgung 37 Städte und Gemeinden
- Abwasserentsorgung 33 Städte und Gemeinden
Der ZWAV ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Er arbeitet als Vollverband ohne Gewinnerzielungsabsichten.
Unser Verbandsgebiet ist das Gebiet der Mitgliedskommunen. Für die Trinkwasserversorgung ist dies der gesamte Vogtlandkreis mit 37 Mitgliedsgemeinden. Entscheidend für das Verbandsgebiet ist die jeweilige, von den Mitgliedskommunen übertragene, Aufgabe. Bei der Abwasserentsorgung des Verbandsgebietes gab es ehemalig drei Entsorgungsgebiete mit unterschiedlichen Preisen für die Abwasserentsorgung. Aktuell umfasst die Abwasserentsorgung alle Kommunen außer Reichenbach und Netzschkau (die den AZV Reichenbacher Land bilden) mit einheitlichen Abwasserpreisen. Der ZWAV ist aktuell für die Abwasserentsorgung von 33 Mitgliedsgemeinden verantwortlich.
Entsprechend den Vorgaben des Sächsischen Wassergesetzes ist der ZWAV verpflichtet, die Bürger seines Verbandsgebietes mit Trinkwasser in guter Qualität, ausreichender Menge und dem erforderlichen Druck ständig zu versorgen. Er hat die dazu notwendigen Anlagen entsprechend des gültigen Standes der Technik zu schaffen und zu unterhalten.
Auch bei der Abwasserentsorgung obliegt dem ZWAV die Pflicht, die notwendigen Anlagen zu einer umweltgerechten Abwasserentsorgung zu schaffen, zu unterhalten und stets so zu betreiben, dass die von den Behörden vorgegebenen Grenzwerte eingehalten bzw. unterschritten werden. Der ZWAV hat auch für die umweltgerechte Entsorgung der Inhalte von abflusslosen Gruben und Kleinkläranlagen zu sorgen. Die Fachleute des ZWAV stehen den Bürgern des Verbandsgebietes zur Klärung aller Fragen bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung zur Verfügung.
Die Arbeit des ZWAV in den vergangenen Jahren hatte zur Folge, dass eine Vielzahl vogtländischer Flüsse, Seen und Talsperren sich in der Wasserqualität in diesem Zeitraum um 1-2 Stufen verbessert hat. Große Anstrengungen werden vom Verband unternommen, um das Überleben der letzten Bestände der Flussperlmuschel in Mitteleuropa zu sichern, die unter anderem im Verbandsgebiet liegen.
Die Investitionstätigkeit des ZWAV in den Jahren seiner Gründung 1993 sicherte jährlich die Arbeitsplätze von ca. 380 Beschäftigten in der Bauindustrie. Sehr flexibel reagiert der ZWAV, wenn es um die kurzfristige Erschließung von Flächen für Industrie- und Gewerbeansiedlungen geht.
Der ZWAV ist ein Zweckverband, der nach sächsischem Eigenbetriebsrecht arbeitet. Bei seiner wirtschaftlichen Tätigkeit verfolgt der ZWAV keine Absicht zur Gewinnerzielung, d.h. er arbeitet lediglich kostendeckend.
Das Verhältnis zum Kunden ist privatrechtlich ausgestattet. Der ZWAV erhebt keine Gebühren und Beiträge, sondern verlangt für von ihm erbrachte Leistungen Preise. An den Investitionskosten wird der Grundstückseigentümer bei einem Neuanschluss an die Anlagen des ZWAV durch einen moderaten Baukostenzuschuss beteiligt, der die erforderlichen Aufwendungen für eine Kleinkläranlage nicht übersteigt. Es besteht damit eine Rechtsbeziehung zum Kunden, die für diesen im gewohnten alltäglichen Rahmen liegt.
Ein Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit des ZWAV ist die Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit von Schulen und Vereinen, denn diese Zielgruppe sind unsere Kunden von morgen.
Der Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland ist als hoheitlicher Aufgabenträger für die Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung sowie der Abwasserbeseitigung im Verbandsgebiet verantwortlich. Die Wahrnehmung dieser Aufgaben stellt hohe Anforderungen an den Verband, da Trinkwasser als Lebensmittel einen besonderen gesundheitlichen Anspruch stellt und die ordnungsgemäße und schadlose Abwasserbeseitigung eine außerordentliche Bedeutung für den lokalen und regionalen Umweltschutz hat. Hinzu kommen die berechtigen Anforderungen der Kunden sowie Erwartungen sonstiger Bedarfsträger nach hoher Effizienz und vertretbaren Entgelten. Die Summe all dessen bestimmt die Maßstäbe für das Handeln des Verbandes.
Das oberste Ziel ist es, den Anforderungen der interessierten Parteien stets gerecht zu werden. Die Einhaltung der gesetzlichen, behördlichen und freiwilligen Verpflichtungen in Bezug auf Qualität, Umwelt sowie Energie ist ebenso wichtig wie eine offene Kommunikation mit den Kunden. Die Fachbereiche des ZWAV stehen zur Klärung ihrer Fragen während den Geschäftszeiten zur Verfügung. Anfragen per E-Mail sind jederzeit möglich und werden von den Mitarbeitern schnellstmöglich beantwortet.
Störungsmeldungen in Bezug auf die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung können rund um die Uhr telefonisch an den Dispatcher gemeldet werden. Damit soll eine einwandfreie Versorgung mit Trinkwasser sowie fachgerechte Entsorgung von Abwasser zügig wieder hergestellt werden.
Mit der Intensivierung der Internetpräsens und alternativer Kommunikationswege (z.B. Radiospots) reagiert der Verband auf die Anforderungen der Kunden (als Ergebnis der regelmäßigen Zufriedenheitsstudien) sowie der Entwicklung zur „digitalen Welt“.
Als Wasserdienstleister hat der ZWAV eine besondere Verpflichtung der Umwelt gegenüber. Zur sicheren Bereitstellung von Trinkwasser in höchster Qualität sind die Vermeidung von Umweltbelastungen, der verantwortungsvolle Umgang mit vorhandenen Wasserressourcen sowie der Schutz der Natur unerlässlich. Der Verband ist stets bestrebt, seine Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik zu halten. Dadurch garantiert er eine umweltverträgliche Behandlung und Entsorgung des Abwassers, um es dem Wasserkreislauf gereinigt wieder zuführen zu können.
Sonstige Reststoffe aus dem Ver- und Entsorgungsprozess werden so weiterbehandelt, dass zusätzliche Umweltbelastung vermieden werden sollen. Sind keine stofflichen oder energetischen Verwertungsmöglichkeiten gegeben, erfolgt eine rechtskonforme Entsorgung unter Einschaltung von Entsorgungsfachbetrieben. Ein weiterer wichtiger Umweltaspekt ist die Begrenzung von CO2-Ausstoß. Der ZWAV hat sich als Ziel gesetzt, seine Energieverbräuche zu senken und die Möglichkeiten zur Energieerzeugung voranzutreiben.
Grundlage des Erfolges sind dabei die Mitarbeiter. Durch ihre Qualifikation und Erfahrung tragen sie zur Gewährleistung der angestrebten Verbandsziel bei. Ihre Gesundheit zu schützen sowie Risiken und Unfälle zu minimieren, ist für den Verband selbstverständlich und eines der wichtigsten Anliegen. Zur Förderung der Motivation und Leistungsfähigkeit stehen Weiterbildungsangebote und Programme aus dem betriebliches Gesundheitsmanagement zur Verfügung. Durch aktive Nachwuchsgewinnung und -förderung soll auch in Zukunft die hohe Qualität der Ver- und Entsorgung abgesichert werden.
Das Integrierte Managementsystem in den Bereichen Qualität, Umwelt und Energie stellt für den ZWAV ein wichtiges Instrument zur Steigerung der Kundenzufriedenheit, Reduzierung von Risiken, Entwicklung/ Verbesserung von Prozessen und Steigerung der Wirtschaftlichkeit dar. Die Festlegung von Verbandszielen und dessen unterjährige Prüfung ist daher verpflichtend.
Durch Bereitstellung notwendiger Ressourcen und erforderlicher Informationen wird die Erreichung der Verbandsziele und im Besonderen der Energieziele unter Beachtung geltender rechtlicher Forderungen und anderen Anforderungen im Zusammenhang mit Energieeffizienz, -einsatz und -verbrauch sichergestellt.
Der ZWAV verpflichtet sich, seine Prozessabläufe einer ständigen Überprüfung zu unterziehen, um eine fortlaufende Verbesserung in all seinen Leistungen, insbesondere der energiebezogenen Leistung, zu erzielen.
Durch die Beschaffung und den Einsatz energieeffizienter Maschinen und Geräte sowie prozessoptimierter Anlagentechnik soll das Energiemanagement nachhaltig unterstützt werden. Der Auslegung von Anlagen im Rahmen von Ertüchtigungen oder Erneuerungen einschließlich dem Variantenvergleich ist gleichermaßen Rechnung zu tragen zwecks Unterstützung der Verbesserung energiebezogener Leistung bzw. energieeffizienter Stromerzeugung.
Bei der Bewertung stehen die Ver- und Entsorgungssicherheit der Bevölkerung und die Einhaltung umwelt- und wasserrechtlicher Parameter im Vordergrund.
Geschichte des ZWAV
Bis zum Jahr 1990
Betriebsbereich Plauen des VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (WAB) Karl-Marx-Stadt
1990 - 1993
Betriebsteil Plauen der Erzgebirge Wasser/Abwasser AG Chemnitz (EWA AG)
08.02.1993
Gründungsversammlung des Zweckverbandes Wasser und Abwasser Vogtland (ZWAV)
- Aufgaben: Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
- Verbandsvorsitzender: Dr. Rolf Magerkord
- Geschäftsführer: Helmut Putz
- Aufnahme der Geschäftstätigkeit am 01.04.1993
01.01.1995
Übertragung der Abwasserentsorgung für etwa. die Hälfte der Verbandsmitglieder auf die Abwasserzweckverbände Oberes Göltzschtal, Oelsnitz, Oberes Vogtland, Trebatal, Raum Lengenfeld, Klingenthal/Zwota, Zwickauer Mulde
01.01.1996
Übertragung der Abwasserentsorgung für Reichenbach, Mylau, Netzschkau (einschl. Brockau), Limbach auf den Abwasserzweckverband Reichenbacher Land
Beitritt der drei ehemals thüringischen Städte Mühltroff, Pausa, Elsterberg (1994/96/97)
01.07.1998
Übernahme der Abwasserentsorgung von den Abwasserzweckverbänden Oberes Göltzschtal, Oelsnitz, Oberes Vogtland, Trebatal, Raum Lengenfeld, Zwickauer Mulde auf den ZWAV
09.10.2000
OB Ralf Oberdorfer wird neuer Verbandsvorsitzender
01.09.2001
Übernahme der technischen und kaufmännischen Betriebsführung für den Abwasserzweckverband Klingenthal/Zwota
2002
Die Einführung eines gesplitteten Abwasserentgeltes scheitert am Widerstand der Bevölkerung
24.06.2004
Sicherheitsneugründung des ZWAV zur Beseitigung eventueller Gründungsmängel
01.01.2006
Senkung des Trinkwasserpreises auf 1,90 €/m³ (netto), damit fiel der Wasserpreis seit 1998 in mehreren Schritten um insgesamt mehr als 18%
01.01.2007
Einführung eines gesplitteten Abwasserentgeltes mit getrennter Abrechnung von Schmutzwasser und Regenwasser
Henning Scharch wird neuer Geschäftsführer
01.01.2009
Senkung der Abwasserpreise
Übernahme der Abwasserentsorgung vom Abwasserzweckverband Klingenthal/Zwota als Entsorgungsgebiet 3
01.01.2010
Übernahme der Abwasserentsorgung für die Gemeinde Mühlental, der ZWAV ist nunmehr für 40 von 45 Städten und Gemeinden des Vogtlandkreises bei der Abwasserentsorgung zuständig.
Einführung eines gesplitteten Abwasserentgeltes für das Entsorgungsgebiet 3 (Stadt Klingenthal und Gemeinde Zwota)
01.01.2011
Durch Gemeindezusammenschlüsse verringert sich die Zahl selbstständiger Städte und Gemeinden im Vogtland. In Folge dessen ist der ZWAV bei der Trinkwasserversorgung für 37 Mitgliedsgemeinden und bei der Abwasserentsorgung für 34 Mitgliedsgemeinden zuständig.
01.01.2012
Mit einer erneuten Preissenkung für Trinkwasser verbilligt sich der Kubikmeter um weitere 5 Cent und kostet erstmalig unter 2 Euro. Das ist die 5. Preissenkung in der Verbandsgeschichte des ZWAV. Abwasser verbilligt sich um bis zu 33 Cent pro Kubikmeter bei einem Vollanschluss.
01.01.2016
Aus den bisher drei Entsorgungsgebieten wird ein Entsorgungsgebiet mit einheitlichen Preisen. Der Abwasserpreise sinkt für alle Kunden auf 2,19 €/ m³ (Vollanschluss) . Durch den Gemeindezusammenschluss von Mylau und Reichenbach ist der Zwav aktuell für 33 Mitgliedsgemeinden bei der Abwasserentsorgung verantwortlich.
01.01.2017
Die Zahl der Verbandsgemeinden verringert sich durch die Eingemeindung von Reuth nach Weischlitz auf 37 .
01.01.2018
Der Trinkwasserpreis sinkt von 1,98 €/m³ (brutto) auf 1,88 €/m³. Dies ist die 6. Preissenkung seit 1996 (insgesamt ca 40 %), ohne eine einzige Erhöhung.
01.01.2020
Der Preis für die Niederschlagswasserentsorgung wird von 0,39 €/m²/Jahr auf 0,51 €/m²/Jahr angehoben. Der Grundpreis für den QN 2,5 Zähler für Vollanschluss steigt von 5,00 €/Monat auf 9,20 €/Monat. Die monatlichen Abwasserkosten für einen Durchschnittshaushalt verteuern sich damit um 1,73 € pro Person, liegen aber immer noch unter dem Niveau von 2003.
Zuvor hatte der ZWAV seine Abwasserpreise seit 2003 nur gesenkt. So lag der Mengenpreis für den Vollanschluss im Jahr 2003 in Plauen bei 2,67 €/m³ und in Auerbach bei 3,37 €/m³.
31.08.2021
Nach 21 Jahren als Oberbürgermeister der Stadt Plauen endet für Ralf Oberdorfer zum 31.08.2021 seine Amtszeit. Gleichzeitig beendet Herr Oberdorfer auch seine erfolgreiche 21-jährige Tätigkeit als Verbandsvorsitzender des ZWAV. Bis zur Neuwahl eines Verbandsvorsitzen nehmen die Stellvertreter die Amtsgeschäfte wahr.
08.11.2021
Am 08.11.2021 wählt die Verbandsversammlung der Bürgermeister Herrn Steffen Zenner, Oberbürgermeister von Plauen zum neuen Verbandsvorsitzenden.